Leipzig
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GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Filmscreening & Gespräch in englischer Sprache
19:00–21:00
Die Dokumentarfilme “Shark Island” (2024, 36 Min, OmU) und “Swakopmund” (2024, 29 Min, OmU) wurden von den gemeinnützigen Recherche-Agenturen Forensis und Forensic Architecture in Zusammenarbeit mit der Nama Traditional Leaders Association (NTLA) und der Ovaherero Traditional Authority (OTA) produziert.
Das gemeinsame Projekt verfolgt das Ziel, historische Beweise für den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts zusammenzutragen: Zwischen 1904 und 1908 wurden Tausende Nama und Ovaherero von der deutschen Kolonialarmee im heutigen Namibia ermordet.
Auf Shark Island befand sich ein Konzentrationslager, in dem über 4.000 Menschen inhaftiert und getötet wurden. Das Gelände bietet heute keinerlei Raum für Erinnerung und Gedenken. Es ist nicht nur unter einem touristisch genutzten Camplingplatz begraben, sondern wird zusätzlich durch ein groß angelegtes Industrieprojekt als Erinnerungsort bedroht. Neben Shark Island ist die Stadt Swakopmund ein zweiter Schauplatz kolonialer Gräueltaten: Auch hier hat die Stadtentwicklung nicht gekennzeichnete Gräber der Opfer des Völkermords gewaltsam überbaut.
Beide Filme machen deutlich, wie wichtig es ist, diese historischen Stätten zu erhalten und ihrer zu gedenken. Ihre Auslöschung bedroht das kollektive Gedächtnis, das Deutschland, Namibia und die Nama und Ovaherero miteinander verbindet.
Das Filmscreening wird von Gesprächen mit Vertreter*innen der Ovaherero und Nama begleitet. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Abteilung Forschung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
- Venue: Großer Vortragssaal
- Participation fee: kostenfrei
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