Blick in die Ausstellung, 2012 GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig,  Foto: Thomas Dachs

Entdeckung Korea! - Schätze aus deutschen Museen

Die Wanderausstellung mit vier Ausstellungsstandorten innerhalb Deutschlands geht auf eine Initiative der Korea Foundation zurück. In ihr werden herausragende koreanische Objekte deutscher Museumssammlungen vereint und nun mit Förderung durch die Korea Foundation einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

  • Laufzeit 17.02.2012—27.05.2012

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An dem Projekt beteiligen sich zehn deutsche Museen mit koreanischen Sammlungsbeständen. In vier dieser Museen wird die Ausstellung gezeigt. Das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig ist der zweite Ausstellungsstandort nach dem Museum für Ostasiatische Kunst Köln. Danach folgen Frankfurt/Main und Stuttgart. An den vier Standorten wird eine Auswahl von 115 Exponaten zu sehen sein, von denen mehrere Stücke auf Grund konservatorischer Auflagen aber nur für eine reduzierte Ausstellungsdauer gezeigt werden dürfen.

Blick in die Ausstellung,2012 ©GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Foto: Thomas Dachs

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Auf Basis der ausgewählten Exponate aus den zehn beteiligten Museen verwirklicht jedes der ausstellenden Museen sein eigenes Konzept. Unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Landtagspräsidenten wird in Leipzig besonders die Vermittlung zentraler geistiger, sozialer und ästhetischer Aspekte der traditionellen koreanischen Kultur thematisiert. Dem großen Engagement der Korea Foundation und dem Entgegenkommen der am Projekt beteiligten Museen ist es zu danken, dass in Leipzig Exponate zu sehen sind, die ansonsten nie in den deutschen Leihverkehr gelangen und selbst in den Museen, aus dessen Sammlungen sie stammen, nur äußerst selten ausgestellt werden. Das Bild der Ausstellung wird sich deshalb in ihrem Verlauf durch den Wechsel der kostbarsten Exponate verändern.

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Ergänzt wird die Leipziger Ausstellung durch zahlreiche Exponate aus den Beständen der beiden sächsischen Völkerkundemuseen in Leipzig und Dresden. Insbesondere die Leipziger Sammlung enthält aus den Bereichen höfisches Leben und Militärgeschichte seltene und wertvolle Objekte, die in vergleichbarer Anzahl und Qualität kaum ein zweites Mal außerhalb Koreas anzutreffen sind, wie zahlreiche Schmuckstücke, Rangabzeichen und Gebrauchsgegenstände des einstigen Königshofes und der hohen koreanischen Aristokratie. Ein besonders schönes Stück ist ein Pinselbecher mit plastischem Pflanzendekor aus dem 19 Jahrhundert. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde dieser aus edlem Holz gefertigte Becher am Königshof verwendet. Er ist mit einem aufwendigen, detailreichen Dekor aus Halbedelsteinen und Perlmutt verziert. Reizvoll sind auch die Anhänger aus Bernstein, mit denen die Frauen am Hof ihre Kleidung verzierten.

Blick in die Ausstellung, Knabe mit Phönix, Leihgabe Museum für Ostasiatische Kunst Köln, 2012 © GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Foto: T. Dachs

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Untersucht wird auch die Verbindung zwischen Deutschland und Korea, die am Ende des 19. Jahrhundert formell etabliert wurde, als Korea zum ersten Mal seine Häfen für den Westen öffnete. Zu dieser Zeit arbeiteten viele Deutsche in Korea: als Händler, Diplomaten oder in anderen Funktionen. Durch die Kunstwerke, die sie während ihres Aufenthaltes auf der koreanischen Halbinsel gekauft, gesammelt und gesehen haben, werden ihre Geschichten lebendig. Die Erweiterung der Ausstellung aus eigenen Sammlungsbeständen erlaubt zudem eine stärkere Würdigung der frühen deutsch-koreanischen Beziehungen, insbesondere in der Person des Diplomaten und Sammlers Paul Georg v. Möllendorff. Dieser genießt bis heute in Korea großes Ansehen, da er sich in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts im Dienste des koreanischen Königs entschieden für die Unabhängigkeit des Landes und gegen die japanischen Hegemonie-Bestrebungen einsetzte.

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