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So hoffe ich, dass diese Ausstellung als ein vermittelndes Medium gelten kann, welches gleichzeitig den chinesischen Blickwinkel darstellt und die Haltung und Ideen der chinesischen Künstler, die Porzellanwaren herstellen, auf authentische Weise vermitteln.
Den Ansatz, den ich gewählt habe, bezieht sich auf die Behandlung von Porzellanwaren, die von chinesischen Kunstherstellern als „nicht perfekt“, „inakkurat“ und „gescheitert“ angesehen werden. Hierbei soll erreicht werden, dass einerseits aus den Werken, mit denen die chinesischen Künstler unzufrieden sind, einige einzigartige künstlerische und handwerkliche Prinzipien und Standards herausgearbeitet werden können, andererseits aber auch das Denken des westlichen Betrachters angeregt wird, um zu erfahren, ob aus westlicher Betrachtungsweise heraus und im westlichen Sprachkontext die Produkte, die „nicht perfekt“, „inakkurat“ und „gescheitert“ sind, unter anderen Eindrücken und Denkweisen interpretiert werden.
Die interviewten Künstler und Handwerker stammen aus verschiedenen Generationen und besitzen unterschiedliche Hintergründe bezüglich Herstellung und Gestaltung von Porzellanwaren. Während der Interviews schilderten sie klar und deutlich ihre eigenen Sichtweisen und Haltungen zu Porzellanwaren. So erhalten sowohl einige, die die Tradition bewahren und vermitteln wollen, aus auch einige, die westliche und moderne Elemente in Ihre Arbeit integrieren wollen, in den Interviews eine Stimme.
Die zweite Überlegung zum Aspekt des Fremden
Die Stadt Jingdezhen befindet sich im Nordosten der Provinz Jiangxi, China, und produzierte seit der Qing-Dynastie (1636-1912) Porzellanwaren, die speziell für den Gebrauch am Kaiserhof gedacht waren. Aufgrund der extrem hohen Anforderungen an Material, Fertigung und Qualität stellen die offiziellen Porzellanwaren Jingdezhens nachweislich den Höhepunkt der Entwicklung der traditionellen Porzellanherstellung des alten Chinas dar.