Marius Land – Kolonial living
Mehrteilige Installation: Ordner, C-Print, Autoinnendekorteile, Bambusvorhang,Maße variabel
text 1: Projekt + Bild
Kolonialismus bedeutet die systematische Kontrolle über die Ressourcen des kolonialisierten Gebiets. Neben ökonomisch motivierter Ausbeutung etablieren sich oftmals auch Formen kultureller, geistiger sowie ästhetischer Aneignung: Ob Buddha-Figuren oder Yin-Yang-Anhänger – Einrichtungsgegenstände, Souvenirs und Artefakte im "Kolonialstil" reproduzieren ein Bild des "Anderen" als "Fremden" in einem diffusen Sinne. Entzeitlichung sowie die Herauslösung aus jeglichem Kontext bieten uns das "Fremde" als warenförmigen, problemlos in "unsere Kultur" integrierbaren Fetisch dar. Bedeutet diese Form der Aneignung eine Reproduktion kolonialer Verhältnisse oder ein Willkommenheißen des Fremden? Eignen wir uns das Fremde als Mittel der Selbstbetrachtung an? Und wo beginnt eigentlich – angesichts der allgegenwärtigen Spuren des Kolonialismus – das ethnologische Museum?