Gülcan Turna: “Reenacting The Empress? Power To The People. What Are We For? The Turkish Artist As An Empress.”, 2019
© Gülcan Turna

Re:Orient - Die Erfindung des muslimischen Anderen

Es war einmal, es war keinmal. Zu Beginn wirkt alles unschuldig, bezaubernd sogar. Märchen aus 1001 Nacht: Der Duft von Moschus und die Autorität von Sultanen. Basare, auf denen noch Wunderlampen und fliegende Teppiche zu erwerben sind. Im Harem sitzen Frauen in paradiesischer Umgebung.

  • Laufzeit 16.10.2019—19.01.2020

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Diese Worte dürften wohl ausreichen, um bei den meisten Menschen die Fantasie vom „Orient“ anzuregen. Neben diesen romantischen Beschreibungen schwingt in vielen Erzählungen auch oftmals eine vermeintliche Gefahr, die von muslimischen Menschen ausgeht, mit. Liegen hier bereits die Wurzeln für eine Sprache, welche alle Muslime unter den Verdacht der „sexuell übergriffigen Messermigranten stellt“? Die Ausstellung verfolgt die historischen Vorbilder und aktuellen Auswirkungen eines antimuslimischen Rassismus.

Gülcan Turna: “Reenacting The Empress? Power To The People. What Are We For? The Turkish Artist As An Empress.”, 2019
© Gülcan Turna
Gülcan Turna, Reenacting The Empress? Power To The People. What Are We For? The Turkish Artist As An Empress, 2019

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Wie konnten so unterschiedliche Beschreibungen zwischen romantischer Verklärung und der Vor­stellung über äußerste Brutalität entstehen und wie gehen muslimisch konnotierte Menschen und die sogenannte Mehrheitsgesellschaft heute damit um? Auf ver­schiedenen Wegen will sich die Ausstellung diesen Fragen stellen und den Besucher*innen Antwortmöglichkeiten oder weiterführende Fragestellungen vermitteln. Dafür schafft das Museum einen dialogischen Raum. „Re:Orient – Die Erfindung des muslimischen Anderen“ ist eine Reorientierung hin zu dem, was im Schauen auf „die Anderen“ allzu häufig ungesehen bleibt.

Isra Abdou, HIRE ME
© Isra Abdou
Isra Abdou, HIRE ME

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In Kooperation mit dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.-GS Leipzig hat das Museum nicht nur Räume für eine Praxis des antirassistischen Kuratierens abgegeben. Die Texte sind aus Perspektiven erarbeitet, welche in Museen oftmals nicht vorkommen oder bestenfalls als Beiwerk oder kritische Stimmen neben „wissenschaftlichen“ oder „erklärenden“ Texten stehen dürfen. Künstlerische Werke, kuratorische Arbeiten und Texte streben gemeinsam einen Dialog an, welcher zum weiteren Nachdenken einladen soll.

Künstler*innen

Isra Abdou
Artist / Berlin

CANAN
Artist / Istanbul, Turkey

Wassan Ali
Filmmaker / Berlin

Ebow
Rapper / Vienna, Austria

Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh, Hesam Rahmanian
Artists / Dubai, UAE

Gülcan Turna
Visual artist

Zeynep Şimşek
Artist / Halle-Saale

Siddq
Artist / no further informations available due to the protection of the artist

Mazen Khaddaj
Artist / Beirut, Leipzig

 

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