Sammlungsgeschichte
1869 wurde das Museum von der Leipziger Bürger:innenschaft gegründet. In der darauffolgenden Zeit wurden die Bestände beträchtlich erweitert.
Während der deutschen Kolonialzeit ab 1884 und der Wirkungszeit des späteren Direktors Karl Weule ab 1899 verfünffachte sich die Sammlung. Möglich war das durch Weules weltweites Netzwerk sogenannter Sammler:innen. Einer der wichtigsten Objektgeber dieser Zeit ist der wohlhabende Leipziger Verlagserbe Hans Meyer (1858-1929). Die Objekte wurden von vielen Personen auf Forschungsexpeditionen, während Missionstätigkeiten, auf militärischen Feldzügen, bei Plünderungen, durch Grabraub oder auf Privatreisen zusammengetragen.
Sammlungsgeschichte
Seit 1927 ist das Grassimuseum am Johannisplatz Domizil des ethnologischen Museums. Bei einem Bombenangriff 1943 wurde es weitestgehend zerstört und dabei ein Fünftel seiner Sammlung vernichtet.
Ab 1947 gingen die Mitarbeitenden an den systematischen Wiederaufbau des Museums. 1954 öffnete die erste Dauerausstellung, welche in den darauffolgenden Jahrzehnten mehrfach aktualisiert bzw. neu konzipiert wurde. Mit zahlreichen Wanderausstellungen unterstützte das Museum speziell kleinere Häuser und brachte die materiellen Kulturen der Welt in alle Winkel der DDR. Von 2001 bis 2005 wurde das gesamte Grassimuseum saniert, pünktlich zum 140-jährigen Jubiläum eröffnete die neue Dauerausstellung im Jahr 2009.
Gegenwärtig arbeiten wir an der Neuausrichtung des Hauses hin zu einem Netzwerkmuseum, das sich reflexiv mit der eigenen Geschichte beschäftigt. Ein wichtiger Schritt ist dabei das von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen der Initiative für ethnologische Sammlungen geförderte Zukunftsprogramm REINVENTING.GRASSI.SKD. Hier werden in der neuen Dauerausstellung stärker kulturelle, politische, historische und soziale Verflechtungen über Kontinente und Regionen hinweg in den Blick genommen. In thematisch orientierten Ausstellungsbereichen werden Impulse zu aktuellen und zukunftsrelevanten Fragestellungen gegeben.