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Spurenlese. Restaurierung, Handwerk und Materialien

In Japan ist das Fachgebiet der Restaurierung stark von Fragen der Technik beeinflusst. Restaurator*innen lernen, Objekte nach überlieferten Methoden originalgetreu herzustellen. Dieses handwerkliche Wissen und Können, das die Vorgehensweise in der Restaurierung grundlegend beeinflusst, zählt zum immateriellen Kulturerbe.

In Europa und den USA basiert Restaurierung hingegen darauf, dass ein Objekt mit allen Spuren seines vormaligen Gebrauchs erhalten wird – als Hinweise auf die womöglich wechselvolle Geschichte, die auch die Frage seiner Herkunft betrifft. Ziel ist es deshalb, alle Bestandteile so weit wie möglich zu konservieren und nicht zu ersetzen.

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© Foto: Staatliche Kunstsammlungen Dresden
360°-Ansicht des Ausstellungsbereiches "Spurenlese"

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Trotz ihrer Unterschiede wurden in diesem Projekt beide Restaurierungsansätze miteinander verbunden. Zukünftig wird es die Aufgabe sein, die Zusammenarbeit mit den Restaurator*innen der Herkunftsgesellschaften, aus denen die Sammlungsobjekte stammen, zu intensivieren und ihre Kenntnis verstärkt mit einzubeziehen.

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Detailansichten der Objekte

Werkzeuge in Japan

Auf den Weltausstellungen in Paris 1867 und in Wien 1873 lösten japanische Waren große Begeisterung aus. Werkzeuge und Materialien wurden wie die Objekte selbst mit Interesse studiert und erfolgreich an Museen und Sammler*innen in ganz Europa verkauft, so auch an die drei ethnografischen Sammlungen in Sachsen.

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© Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Historische Werkzeuge und Materialien, die zur Herstellung des Paravents verwendet und zum größten Teil bereits im 19. Jahrhundert fürs Museum gesammelt wurden.

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Musterfächer mit Holzproben, vor 1898, inventarisiert 1898, unbekannter Vorbesitz, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Inv.-Nr. OAs 12984 a-o

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Dreiteiliger Schreibsetzkasten: Abakus mit Holzperlen, Fach für einen Bambuspinsel, ein Set mit schwarzem und rotem Sumi-Tintenstäbchen, zwei Tuschesteine und Metallschachteln (suzuribako, soroban), vor 1892, erworben 1909 vom Sammler Heinrich Botho Scheube, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Inv.-Nr. OAs 05023 a-k



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Mineralische Pigmente zur Farbmittelherstellung: Azurit, Grünspan, Zinnober, Ocker, Roter Hämatit, Koralle, Bergkristall, Leihgaben aus Privatbesitz

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Falzbein (hone-hera), Elfenbein mit Gold- und Silberlackverzierungen, vor 1892, erworben 1909 vom Sammler Heinrich Botho Scheube, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Inv.-Nr. OAs 05084

Falzbein (hone-hera), Elfenbein mit Gold- und Silberlackverzierungen, vor 1892, erworben 1909 vom Sammler Heinrich Botho Scheube, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Inv.-Nr. OAs 05083

Falzbein (hone-hera), Elfenbein mit Gold- und Silberlackverzierungen sowie Perlmutteinlagen, vor 1892, erworben 1909 vom Sammler Heinrich Botho Scheube, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Inv.-Nr. OAs 04682

Pinseletui aus Bambus mit kleinem Tintenfass, vor 1892, erworben 1909 vom Sammler Heinrich Botho Scheube, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Inv.-Nr. OAs 05022

Blattgold, sog. Transfergold auf Papierkaschierung, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, ohne Inv.-Nr.

Handreiber (baren), Holz, Schwarzlack, Bambusblatt, vor 1912, geschenkt 1912 vom Sammler Otto Neubert, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Inv.-Nr. OAs 11244



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