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frommen Symbolen wie dem Jerusalemkreuz und heiligen Bildnissen wie dem von der Auferstehung Christi oder der Drachentöter Georg. Als Kreuzzeichen hatten sie nicht nur die Funktion eines Souvenirs, sondern schützten als praktisches Zeichen des Geleits vor einer möglichen Gefangenschaft. Und falls der Träger in der Fremde starb, so konnte er hoffen, aufgrund der mit Tinte bezeugten Glaubenszughörigkeit ein christliches Begräbnis zu erhalten.
Adelstattoos
Im Bürgertum waren Tätowierungen verpönt – wohl auch weil Adolf Loos sie mit degenerierten Adligen in Verbindung gebracht hatte. In der Tat erlebte der Hautstich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg unter Adligen einen ersten Höhepunkt: Kaiserin Sisi (1837–1898) wurde ein Anker auf der Schulter oder im Nacken nachgesagt, gesicherte Beweise fehlen jedoch. Jean-Baptiste Bernadotte (1763–1844) ließ sich den Leitspruch der Französischen Revolution – »Liberté, Egalité, Fraternité« (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) mit dem Zusatz: »Tod den Königen« tätowieren. Trotz der rebellischen Geste wurde er später selbst König von Schweden und Norwegen. 1951 ließ sich König Frederik IX. von Dänemark (1899–1972) im US-amerikanischen Magazin Life auf einer Doppelseite ablichten. Auf seiner Brust prangte ein Drachentattoo. Ein ähnliches Drachenmotiv hatte sich bereits Zar Nikolaus II. (1868–1918) von einem japanischen Tattoomeister in den Arm stechen lassen. In Europa galt der Drachen als Chaosbringer, in Ostasien hingegen als Zeichen der kaiserlichen Macht– eine Bedeutung, die europäischen Königen scheinbar gefiel. Kronprinz Frederik von Dänemark (*1968), der Enkel König Frederiks IV., entschied sich für ein anderes Motiv als sein Großvater: Ein Hai am Bein erinnert ihn an seine militärische Ausbildung bei der Marine.