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Neu restauriert, werden diese unikaten Fotografien auf Glas, die für das aufgelöste Hamburger Museum Godeffroy in der Südsee gefertigt wurden, erstmals präsentiert. Sie geben nicht nur Einblick in die frühe Medienhistorie, sondern erzählen auch vom ambivalenten Verhältnis zwischen Fotografie und Ethnographie: Die bürgerliche Präsentationsform steht im eigentümlichen Kontrast zur rassischen Kategorisierung der Porträtierten - die Frage nach visueller Repräsentation zwischen Selbstbehauptung und Fremdzuschreibung wird hier virulent. Die Ambrotypien konnten im Frühjahr 2016 mit Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung restauriert werden und sind jetzt erstmals in Leipzig ausgestellt. Die wissenschaftliche Bearbeitung und Digitalisierung erfolgte im Rahmen des sammlungsübergreifenden Forschungsprogramms "Europa/Welt" in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.