(un)begehrt - Einleitung
In der Vergangenheit oft mit Skepsis betrachtet, immer wieder heftig diskutiert, gleichzeitig bestaunt und seit den 2000ern weithin im sächsischen Straßenbild sichtbar: Tattoos und Piercings werden mit Stolz getragen oder aus religiösen, persönlichen oder politischen Gründen versteckt.
Auf der Haut dienen sie als Mittel der Kommunikation und Betrachtung. Sehen und gesehen werden: Im Europa des 18. und 19. Jahrhundert wurden Tätowierungen ganz unterschiedlich betrachtet und bewertet: Vom romantischen Bild des „edlen Wilden“ bis hin zur Stigmatisierung zum Verbrecher interpretierten europäische Forscher, Reisende und Wissenschaftler das Phänomen immer wieder neu. Gleichzeitig waren jedoch vom Arbeiter bis zum Adligen fast alle Gesellschaftsschichten tätowiert und gepierct.