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Die Kallawaya sind indigene, quechua-sprachige Wanderheiler , deren Heilkunst bis in die Metropolen Südamerikas nachgefragt wird. Ihre Wurzeln reichen bis in präkolumbische Zeiten zurück. Sie heilen mittels komplexer Opferrituale und verfügen über ein breites Heilkräuterwissen. Ihre Medizin ist eng an das religiöse Weltbild der Anden gebunden. Im Jahr 2003 wurde die „Weltanschauung der Kallawaya-Kultur“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Sonderausstellung nähert sich den Kallawaya über die Themenbereiche Berufung, Prophylaxe, Diagnose, Pharmazie und Therapie. Und sie wendet den Blick zurück auf uns: Wie betrachten und interpretieren wir diese uns so fremdartig anmutende Heilkunst? Die auf einer Fläche von 450m² gezeigten Exponate stammen aus der Sammlung von Prof. Dr. Dr. h.c. Ina Rösing, die jahrelang bei den Kallawaya lebte und deren Heilmethoden aus sozialwissenschaftlicher und psychotherapeutischer Perspektive umfassend erforschte.