Blick in die Ausstellung, 2008 © GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Memento Mori - Erinnerungen an das Leben und den Tod

Der Tod ist gewiss, aber in allen Kulturen der Erde meint das Leben ihn zu überwinden. Die Sonderausstellung zeigt eine Auswahl von Objekten aus den eigenen Sammlungen des Museums über die Auseinandersetzungen mit Leben und Tod. Weltweit gibt es erstaunliche Unterschiede in der Behandlung der Toten und der Erinnerung an sie.

  • Laufzeit 08.05.2008—30.08.2008

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Dies zeigt sich sowohl in der Verehrung des Verstorbenen, als auch bei den Bestattungsriten und den Friedhofsbesuchen. Knochen, Schädel und mumifizierte Leichname dienen in einigen Kulturen der Erde dem Bedürfnis nach mystischem Schauer, womit der Lebende den Tod zu bannen meint. Ein besonderes Ausstellungsstück ist die Totenmaske des Grafen von Einsiedel aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde abgenommen von Gustav Carus, einem Dresdner Mediziner, Künstler und Maler.

Makonde Maske, Mosambik, 2008 © GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

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In meisterhafter Technik ist der Gesichtsausdruck, der die Erleichterung, die sich unmittelbar nach dem Tod einstellt, festgehalten. Dies zeigt sich sowohl in der Verehrung des Verstorbenen, als auch bei den Bestattungsriten und den Friedhofsbesuchen. Knochen, Schädel und mumifizierte Leichname dienen in einigen Kulturen der Erde dem Bedürfnis nach mystischem Schauer, womit der Lebende den Tod zu bannen meint. Ein besonderes Ausstellungsstück ist die Totenmaske des Grafen von Einsiedel aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde abgenommen von Gustav Carus, einem Dresdner Mediziner, Künstler und Maler. In meisterhafter Technik ist der Gesichtsausdruck, der die Erleichterung, die sich unmittelbar nach dem Tod einstellt, festgehalten. Mexikanische Bräuche zum Totenfest heben sich gegenüber der Stille, die von der europäischen Totenmaske ausgeht, ab.

Calaveras, Keramikfiguren Sinnbild für einen schönen schaurigen Tod Mexiko, 2008 © GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

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Der Tod wird in Mexiko an Allerseelen mit großen Umzügen und Opfergaben gefeiert. Zu sehen sind Plastiken von Calaveras aus der Volkskunst der 90er Jahre, die lachende Tote darstellen. Die Ausstellung zeigt auch peruanische Keramiken der Moche. Aus Afrika werden in der Ausstellung Totenwächterfiguren präsentiert. Sie drücken den Kampf gegen die Angst vor dem Tod aus. Auch verschiedene Abwehrzauber spielen eine große Rolle und sollen den Tod verbannen.

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Die Bestattungsriten sind in den verschiedenen Teilen der Welt sehr unterschiedlich. Die Ausstellung zeigt verschiedene Friedhofsanlagen im kulturellen Vergleich. Im kubanischen Havanna zum Beispiel liegt der Kolumbus-Friedhof mit unendlich vielen Gruften. Können oder wollen die Nachfahren der Toten die Kosten für die Gruft nicht mehr aufbringen, lässt man die Knochen der Toten in abseits gelegenen Zementwannen vermodern. In einer Ecke des Friedhofs werden die leeren Särge der abgelaufenen Gräber zu Scheiterhaufen gestapelt und verbrannt. Der Friedhofswärter fährt über den Friedhof mit einem Fahrrad der Marke "forever". Eine Fotosammlung zeigt Friedhöfe in Ecuador und die dort stattfindende Totenverehrung. Ebenso wird der Herrnhuter Friedhof in der Oberlausitz und dessen Konzeption vorgestellt.

Katchina, Mexiko, 2008 © GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

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